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Pflegemaßnahme 2019 Kaulenbachtal
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Trotz anhaltender Regenschauer erfolgreiche Pflegearbeit im Kaulenbachtal
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Trotz schlechter Wetterbedingungen wurde auf allen Ebenen des Kaulenbachtals engagiert gearbeitet. Im Einsatz waren neben den Vereinsmitgliedern, der Pfadfinderstamm Müllenbach-Laubach, die Schlepperfreunde Schieferland, die FFw`s der Gemeinden Laubach, Leienkaul und Müllenbach, sowie der Junggesellenverein Müllenbach.
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Jedes Jahr im Oktober führt der Verein zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte eine groß angelegte Pflegeaktion im Bereich der Schieferhalden im Kaulenbachtal durch. Die Maßnahme dient dazu, die natur- und denkmalgeschützten Abraumhalden, sowie die Übergangsbereiche vor Verbuschung und Bewuchs zu schützen. Die leitende Biotopbetreuerin, Dr. Corinna Lehr, biodata Mainz, begleitet diese Maßnahme. Dr. Lehr ist immer wieder begeistert, wie der Verein es schafft dutzende freiwillige Helfer zum unentgeltlichen Einsatz für die Natur zu gewinnen. „Was wir hier jedes Jahr im Oktober erleben dürfen, ist ein Engagement für Landschaft und Kultur, das in seiner Art wohl als herausragend bezeichnet werden darf. Es ist uns immer eine ganz besondere Freude die Pflegemaßnahmen des „Schiefervereins“ begleiten zu dürfen.“ Eine ebensolche Freude bereitet es der Biotopbetreuung die Mitglieder des Pfadfinderstamms Müllenbach Laubach, der Freiwilligen Feuerwehren Laubach, Müllenbach und Leienkaul, des Junggesellenvereins Müllenbach sowie der Schlepperfreunde Schieferland bei ihrer Arbeit zu beobachten. Auch die drei Ortsgemeinden, die zwischenzeitlich Besitzer des ehemaligen Stiftungsgeländes sind, möchten die Ortsbewohner zur Unterstützung der Pflege animieren. Auch wenn das Wetter, wie in diesem Jahr, mit Schauern aufwartete, ist es bemerkenswert, dass trotzdem an die 50 Helfer zur Unterstützung der Aktion ins Kaulenbachtal gekommen sind.
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Dr. Corinna Lehr (re.) besucht den Pfadfinderstamm Carpe Diem, die sich nunmehr auch der Fläche auf der Holzkaul angenommen haben.
>>>Dass der Einsatz der Menschen in der Schieferregion Kaulenbachtal für ihre einmalige Natur- und Kulturlandschaft nicht nur im näheren Umkreis bekannt ist, zeigte in diesem Jahr ein Filmteam des SWR-Fernsehen, die einen Beitrag „Fahr mal hin – Schieferland“ drehten und dazu auch die Pflegemaßnahmen im Kaulenbachtal begleiteten. Die engagierten Helfer standen bei ihrer Arbeit an den steilen Schieferhängen im Fokus der Kamera. Der ein oder andere wurde in einem kurzen Interview zu seiner Motivation befragt die Pflegemaßnahme auch bei schlechten Wetterbedingungen zu unterstützen. „Es liegt uns am Herzen, die Natur und die Kulturgeschichte unserer Heimat zu pflegen und zu sichern, auch bei schlechtem Wetter“ so lauteten häufig die Aussagen.>
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Auch der Fund einer „Altlast“ aus der Zeit als sich am Kaulenbachtalhang noch wilde Müllkippen befanden, stieß beim Kamerateam des SWR auf großes Interesse. Der Schrott, eine alte Waschmaschine aus den 60er Jahren, wurde nach der Bergung der Entsorgung durch den Alteisensammler zugeführt.
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Schöne Filmsequenzen nimmt das Kamerateam aus dem Kaulenbachtal und aus dem gesamten Schieferland mit ins Studio, wo in den kommenden Wochen ein toller Beitrag „Fahr mal hin – Schieferland“ zusammengestellt und voraussichtlich Anfang des Jahres 2020 ausgestrahlt wird. Den Termin der Ausstrahlung werden wir frühzeitig auf unserer Homepage ankündigen. Der Verein zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte möchte sich bei allen Helfern, die in diesem Jahr ihre Unterstützung geleistet haben und vlt. auch in den kommenden Jahren mit dabei sein werden, ganz herzlich bedanken. Nahezu 15.000 geführte Wanderer auf dem Schiefergrubenwanderweg zeigen durch ihre Begeisterung, dass sich der Einsatz gelohnt hat und auch weiterhin lohnen wird.
Besuch in Bad Fredeburg
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Delegation aus dem Schieferland zu Besuch bei Firma Magog in Bad Fredeburg.
Die Besuchergruppe aus der VG „Schieferland“ Kaisersesch bei der Besichtigung des Holthausener Schiefermuseums, welches ebenfalls Ziel der Informationsfahrt war.
Ulli Hesse, gebürtiger Bad Fredeburger und heute Kaisersescher Bürger ermöglichte Vertretern der Verbandsgemeinde Kaisersesch sowie des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte eine Informationsfahrt mit Besuch der Fa. Magog, Befahrung des Schieferstollens und Museumsbesuch inbegriffen. So machten sich Anfang Oktober 15 Teilnehmer auf den Weg in das kleine Sauerländische Städtchen, dass ebenfalls auf eine lange Schieferbergbautradition zurückblicken kann. Nach einer Busfahrt durch den Westerwald und das Siegerland, begleitet von vielen Erläuterungen durch Ulli Hesse, der nach eigenem Bekunden in seiner Ausbildungszeit in dieser Region viel unterwegs war, erreichte man nach etwa 3 Stunden Bad Fredeburg und damit den Firmensitz der Fa. Magog.
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Ulli Hesse, gebürtiger Fredeburger, organisierte die Informationsfahrt in seine ehemalige Heimat. Hier mit dem Wahrzeichen von Bad Fredeburg, dem „Schwammklöpper“.
Nach Begrüßung durch Magog Geschäftsführer Georg Guntermann folgte eine Einführung in die Geschichte des mittelständischen Familienbetriebs. Im Jahre 1851 wurde beim Ausschachten des Kühlkellers für eine Brauerei in Fredeburg zufällig ein bauwürdiges Schieferlager entdeckt. Aus diesem Fund entwickelt sich die Schiefergrube "Bierkeller", die 1853 den Betrieb aufnahm. Die Dachschieferlager sind hier an den oberen Teil der Fredeburger Schichten (Eifel-Stufe des Mitteldevons) gebunden. Diese gliedern sich in die Wilzenbergschichten: quarzitische Sandsteine mit bauwürdigen Tonschieferzwischenlagen, gebänderte, nicht bauwürdige Tonschiefer mit sandigen und kalkigen Einschaltungen. Da die Entdeckung der Fredeburger Lagerstätte in die Zeit des Schieferbooms im Sauerland fiel, wurden in kurzer Zeit in der Nachbarschaft zahlreiche weitere Schiefergruben gegründet. Unmittelbar benachbart zur Grube "Bierkeller" waren dies die Gruben "Magog" (1859) und "Gomer"(1880), bei Heiminghausen die Grube "Felicitas" (1863), in Nordenau die Gruben "Brandholz I" und "Brandholz II" (1866) und etliche andere Gruben im obersten Lennetal in der Umgebung des Kahlen Asten. Im Jahre 1970 wurde die Grube Bierkeller mit den bereits zusammengeschlossen Schiefergruben Gomer und Magog vereint. Aus diesem Verbundbergwerk entstammt heute im 21. Jahrhundert u.a. der Fredeburger Schiefer®. 1990 schließlich wurde zudem die Grube Felicitas aus dem Unternehmen Hesse & Schneider in die Schiefergruben MAGOG GmbH & Co. KG integriert. In über 150 Jahren haben sich die Schiefergruben Magog aus einem ehemals regionalen Bergwerk zu einem in Deutschland flächendeckend tätigen und über die Grenzen Europas hinaus bekannten Unternehmen entwickelt. „Wir fördern und fertigen Schiefer in Bad Fredeburg im Rheinischen Schiefergebirge und importieren zudem übertägig abgebauten Qualitäts-Schiefer aus spanischen Steinbrüchen“, so berichtet Geschäftsführer Guntermann.
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Interessiert lauschen die Gäste den Ausführungen des Magog Geschäftsführers Georg Guntermann, ..........
…. bevor man gemeinsam zur Besichtigung in die Tiefe der Schiefergrube einfährt.
Leistungsfähige Sägemaschinen und Abspaltgeräte bestimmen die untertägige, umweltschonend angelegte Schiefergewinnung des heimischen Fredeburger Schiefers in 80 - 120 m Abbautiefe. In der Förderung und im Streckenvortrieb hat sich der Gleislosbetrieb durchgesetzt. Durch den großzügigen Aufschluss der Gruben im Verbund und die erfolgreiche, hochtechnologische Mechanisierung der untertägigen Schiefergewinnung konnten sich die Fredeburger Schiefergruben MAGOG durch viele Eigenentwicklungen behaupten, so erfährt man auf der Homepage des Familienunternehmens. Die nähere Betrachtung der untertage Förderung und der hochmodernen übertägigen Weiterverarbeitung wollten die Gäste aus der Eifel sich nicht entgehen lassen, und befuhren nach Einkleidung in der „Kaue“ das Schieferbergwerk. Nur wenige Spezialisten kümmern sich unterirdisch um den Betrieb der Fördermaschinen und den Vortrieb in den Berg. Riesige Abbauräume in denen Gesteinssägen große Platten aus den anstehenden Schieferrichten schneiden, welche dann mit Hilfe einer maschinellen Keilvorrichtung aus der Wand gelöst werden und sofort von einem Sicherungs- und Transportfahrzeug aufgenommen und über eine Fahrrampe nach übertage transportiert werden.
Beeindruckend für die Besucher, die Fahrt in die Tiefen des Fredeburger Schieferbergwerks.
>>>Die Schieferrichten stehen vertikal mit einer Ausrichtung von 90 Grad an, was eine hohe Stabilität, aber auch eine optimale Abbaumöglichkeit bedeutet. Die qualitativ besten Schieferblöcke die so gefördert werden können, erfahren neben der Produktion zu Dachschieferplatten, Fensterbänken, Polygonalplatten und Trittstufen oberirdisch eine ganz besondere und absolut innovative Aufbereitung durch die Fachmänner von Magog, wovon auch die „Schieferspezialisten“ aus der Eifel völlig überrascht waren. Der Familienbetrieb hat eine Möglichkeit entwickelt, durch Aufbringung eines hauchdünnen Träger- und Klebematerials auf die geförderten Schieferblöcke, ein Schieferfurnier mit der Bezeichnung VENEO SLATE® Dünnschiefer herzustellen. Dieses Produkt verbindet die natürliche Steinoberfläche des Schiefers mit der Flexibilität von Furnier. Dadurch lässt sich der Naturbaustoff in hauchdünner Form aufbringen – auch auf Rundungen und gebogenen Oberflächen. Das erschließt Bauherren und Gestaltern völlig neue Möglichkeiten, so erfährt man auf der Homepage des Unternehmens.>
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Eine Besonderheit stellt bei Firma Magog die Produktion von „Schiefer-Furnier“ dem sogenannten VENEO SLATE® Dünnschiefer dar. Eine bisher wohl einzigartige Verwendung von Schiefer, die gänzlich neue Möglichkeiten erschließt.
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Sehr angetan von dieser neuen Möglichkeit der Verwendung des Schiefers, verabschiedet sich die Eifeler Besuchergruppe von der Fa. Magog um nach kurzer Fahrt zum Mittagessen in Bad Fredeburg einzukehren. Nach dem hervorragenden Essen begibt man sich zum Nachbarort Holthausen, wo man gemeinsam ein Museum besichtigt. Den Heimweg nutzt man am Nachmittag noch für einen kurzen Besuch auf dem Kahlen Asten und am Biggesee, bevor man über die Autobahn die heimatliche Eifel ansteuert.
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Die Vertreter des Schiefervereins – es fehlt auf dem Foto Kazimierz Forys – nutzen die Gelegenheit dem Wanderführer Wolfgang Klinkner auf dem „Kahlen Asten“ (841 m ü. NN) zu seiner kürzlich durchgeführten 25. Führung auf dem Schiefergrubenwanderweg zu gratulieren und eine Urkunde zu überreichen.
Fotos: Kazimierz Forys / Dieter Laux
Wanderkarte, Zeichenerklärung und Höhenprofil
Wanderkarte, Zeichenerklärung und Höhenprofil

Der "Schiefergrubenwanderweg" (Rundweg 5 Km) Infos und Download unter:
Schiefergrubenwanderweg
Ausgangspunkte:
(A) Schieferlandhalle Müllenbach (gegenüber Friedhof, Parkplatz) Neu!!!!!! Startpunkt geführte Wanderungen: Kulturzentrum Schieferregion, gegenüber Kirchenportal
(B) Wanderparkplatz auf der Nick
(C) Alter Ortskern Laubach
(D) Trafostation Leienkaul
Stationen
- Schieferlandhalle Müllenbach (Parkplatz für 30 Fahrzeuge)
- Trasse der ehemaligen Schiefer-Grubenbahn (Bähnchen)
- Julius-Stollen
- Grube „Colonia“
- Matthias-Josef-Stollen
- Herrenwiesemit dem restaurierten Spalthaus
- Bremsberg
- Grube "Höllenpforte"
- Wagenspuren im Fels
- Grube „Maria Schacht“
- Aussichtspunkt „Maria Schacht“
- Luisen-Stollen
- Heinz Peters Platz
- Leiterwagen, mit Schiefer beladen
Bei Interesse an einer geführten Wanderung kontaktieren Sie bitte Herrn Rolf Stoll 01573-9343224 od. 02653-9145651
Homepage des "Schieferverein"
Bei Interesse an einer geführten Wanderung kontaktieren Sie bitte Herrn Rolf Stoll 01573-9343224 oder 02653-9145651
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Der Verein zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte wird, bei der Anschaffung von Geräten für Naturschutzmaßnahmen im Kaulenbachtal, gefördert von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Mitteln der Glücksspirale.
Bei Interesse an einer geführten Wanderung kontaktieren Sie bitte Herrn Rolf Stoll 01573-9343224 oder 02653-9145651