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Wiederaufbau Spalthaus auf der Herrenwiese

Spalthaus wird neue Attraktion im Kaulenbachtal

Laubacher Unternehmen TentEvent fördert den Wiederaufbau eines historischen Betriebsgebäudes auf der Herrenwiese im Kaulenbachtal. Großes Engagement der Vereinsmitglieder hat zur Förderung bewogen.

Projekt- und Bauleiter Dieter Peters (links) in Begleitung des Vereinsvorsitzenden Dieter Laux (rechts) erläutert Unternehmenschef Karl-Heinz Gorges (zweiter von rechts) und seinem Vater Heinz (dritter von rechts) den Beginn der Baumaßnahmen zum Wiederaufbau eines Spalthauses auf der Herrenwiese im Kaulenbachtal.

Schon geraume Zeit ist es das Ziel des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte eines der historischen Betriebsgebäude des Schieferbergbaus im Kaulenbachtal zu rekonstruieren. Ziel des Wiederaufbaus ist die Darstellung der Arbeitsverhältnisse der Schieferbrecher in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts. In Form eines „Grünen Klassenzimmers“ soll das Spalthaus später auch Anlaufpunkt für Schulklassen aus der Region werden. Nicht zuletzt wird es als stets geöffnete Unterstellmöglichkeit für die Wanderer auf dem begehrten Schiefergrubenwanderweg dienen.

Der Laubacher Unternehmer Karl-Heinz Gorges, seine Ehefrau und die komplette Belegschaft der Firma TentEvent ermöglichten nunmehr mit ihrer finanziellen Unterstützung die Erfüllung des Vereinswunsches. Für den Firmenchef Karl-Heinz Gorges war es, nach eigenen Angaben, ein Samstag im Oktober 2013, der ihn zu seinem Engagement veranlasste. Just am Tag der durch den Schieferverein alljährlich durchgeführten Freischneide- und Pflegeaktion im Kaulenbachtal, stellte er bei einem Spaziergang die Leidenschaft der Vereinsmitglieder fest. Wenn sich zwischen 70 und 80 freiwillige Helfer um die Erhaltung einer Kulturlandschaft bemühen, ohne dafür ein besonderes Entgelt zu erhalten, dann zeigt dies das innige Verhältnis der Menschen zu ihrer Heimat und ihrer Geschichte.

Ein besonderes Verhältnis zur Schieferbergbaugeschichte seiner Heimat hat auch der erfolgreiche Unternehmer. Seine Vorfahren kamen um 1870 aus dem Bergbauort Fell in unsere Region, um hier den wegen seiner hohen Qualität weithin bekannten blauen Dachschiefer in den Tälern des Kaulen- und des Sesterbachs abzubauen. Sechs Generationen seiner Vorväter betrieben den meist beschwerlichen Bergbau in der Schieferregion Kaulenbachtal. Sein Großvater Jakob berichtete ihm oft über die harte und gefährliche Arbeit der Schieferbrecher, erinnert er. Der Opa wurde in der Schiefergrube verschüttet und verlor dabei ein Bein. Auch die Erlebnisse der Altvorderen sind für Karl-Heinz Gorges ein Beweggrund, die rührigen Aktivitäten des Schiefervereins zu unterstützen. Zu Baubeginn des Spalthauses traf man sich jetzt auf dem Gelände des ehemaligen Müllenbacher Dachschieferwerks im Kaulenbachtal und beobachtete die ersten Mauerbaumaßnahmen der Firma Ditandy aus Oberfell.

Projektleiter und stv. Vereinsvorsitzender Dieter Peters erinnerte zu diesem Anlass noch einmal an die umfangreichen Antragsverfahren die eingeleitet werden mussten, um eine Baugenehmigung im Natur- und Denkmalschutzgebiet Kaulenbachtal zu erhalten. Nur unter strengsten Auflagen der Natur- und Denkmalschutzbehörden darf der Wiederaufbau durchgeführt werden. Auch die anschließende Nutzung ist in den Vorgaben klar definiert. Vereinsvorsitzender Dieter Laux sprach den Dank des Vorstandes und sämtlicher Vereinsmitglieder an den Kulturförderer Karl-Heinz Gorges und die Belegschaft der Firma TentEvent aus: „Ohne Eure Unterstützung wäre eine solche Maßnahme für den Verein nicht durchführbar! Vielen Dank für dieses einzigartige Engagement.“

Baufortschritt: Aktuelles Foto des Baufortschritts

29.10.2015

 

 

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